Presseaussendungen
Regierungssitzung 3: Kärnten setzt erfolgreich auf eigene Beschäftigungs- und Qualifizierungsstrategie

LH Kaiser, LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig, LR Fellner, LR.in Schaar, LR Gruber: Mit gemeinsam abgestimmter Strategie schaffen wir die Basis für mehr Beschäftigung und eine zukunftsorientierte Entwicklung am Kärntner Arbeitsmarkt
Klagenfurt (LPD). Die Covid-19 Krise zeigt deutlich, wie relevant gut aufeinander abgestimmte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zur Stärkung des Arbeitsmarktes sind. Wie der siebente Umsetzungsbericht der Beschäftigung- und Qualifizierungsstrategie 2020+ zum Jahr 2019 belegt, zeichnet sich der Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten in Kärnten durch besondere Effektivität aus. „Bei einer Mittelausschöpfung von 86 Prozent, sprich 32,8 Millionen Euro, konnten 101 Prozent der geplanten Plätze 2019 umgesetzt werden. Mehr als 3.700 Kärntner Arbeitssuchende profitierten von den unterschiedlichen Arbeitsmarktmaßnahmen im Rahmen des Territorialen Beschäftigungspaktes von Land Kärnten, AMS Kärnten und den Sozialpartnern“, betonen die Regierungsmitglieder heute, Dienstag, nach der Regierungssitzung unisono.
Eingeteilt in vier zentrale Handlungsfelder konzentrieren sich die Maßnahmen auf jene Zielgruppen, die am stärksten vom Arbeitsmarktausschluss betroffen sind bzw. deren (Re-) Integration in den Arbeitsmarkt besonders herausfordernd einzustufen ist. Für Jugendliche, die am Übergang Schule – Beruf besonders gefordert sind, erfahren bspw. über die Berufs- und Bildungsorientierung (BBOK) Unterstützung. „Bildung und Ausbildung sind für unsere Jugend die wichtigsten Grundpfeiler, um sich ein Fundament für eine erfüllte Zukunft aufbauen zu können. Deswegen ist es mir auch so wichtig seitens des Landes alles zu tun, um dem Nachwuchs in Kärnten frühzeitig eine entsprechende Orientierungshilfe zu geben, mit der sie ihrer Neigungen und Talente entsprechend den für sie richtigen Weg einschlagen können“, erklärt Landeshauptmann Peter Kaiser.
Wie Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner informiert, wurden im Rahmen von Beschäftigungs- und Orientierungsprojekten für benachteiligte Jugendliche – die es zum Beispiel aufgrund familiärer und sozialer Defizite äußerst schwer haben, eine geeignete Lehrstelle zu finden – entsprechende Maßnahmen geschaffen. „Außerdem haben wir einen Schwerpunkt für die Zielgruppe der Mindestsicherungsempfängerinnen und -empfänger gelegt: Die Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe soll ja mithelfen, dass die Betroffenen, die meistens mit Schulden, gesundheitlichen Problemen, langer Arbeitslosigkeit und daraus resultierend Resignation zu kämpfen haben, wieder am Arbeitsmarkt Fuß fassen können“, erklärt Prettner. „Daher haben wir Betroffene mit individualisierten Reintegrationsprozessen unterstützt.“
Als Lehrlings- und Arbeitsmarktreferentin stehen nicht nur die unterschiedlichen Fördermaßnahmen zur Qualifizierung von Jugendlichen und Fachkräften für LHStv.in Gaby Schaunig im Fokus: „Neben den jungen Erwachsenen sind gleichermaßen Arbeitslose über 50 zentral. Nicht erst seit Corona verzeichnet diese Altersgruppe überdurchschnittlich ansteigende Arbeitslosenzahlen. Mit gezielten Beschäftigungsprojekten, mit Qualifizierungsmaßnahmen, Eingliederungsbeihilfen und Stiftungsmaßnahmen mit Blick auf Um- und Aufschulung gelingt die Reintegration in den Arbeitsmarkt. All das ermöglicht soziale Teilhabe und, am allerwichtigsten, stärkt die Handlungsmacht der Betroffenen. Mit gezielten Projekten für Langzeitarbeitslose und arbeitsmarktferne Personen reintegrieren wir Arbeitssuchende erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt.“
Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner betont darüber hinaus die Projekte und Maßnahmen, die im Gemeindebereich insbesondere für Langzeitarbeitslose gesetzt werden: „Das seit 2009 laufende Projekt ‚Burgbau in Friesach‘ beispielsweise ist so eine Vorzeigeinitiative, die Langzeitarbeitslosen nicht nur eine Perspektive, neuen Mut, ein positives Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gibt. Vielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist – nicht zuletzt aufgrund der praxisorientierten Aufgaben vor Ort – inzwischen auch der Sprung zurück in den ersten Arbeitsmarkt geglückt“.
In einem weiteren Handlungsfeld stehen Qualifizierung und Beschäftigung im unternehmerischen Umfeld im Fokus. Ein-Personen-Unternehmen, die Digitalisierungsoffensive des KWF, aber auch Qualifizierungs- und Gleichstellungsprojekte fallen in diesen Bereich. Auch im Integrationsbereich werden Projekte kofinanziert. „Mit dem Projekt ‚Weiter auf dem Weg‘ vom Mädchenzentrum Klagenfurt werden junge Frauen mit Migrationshintergrund schrittweise an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt herangeführt und unterstützt“, so Integrationsreferentin LR.in Sara Schaar weiter. Das ESF-Projekt „A:Life“ der Diakonie de La Tour ermöglicht zudem seit Jahren jungen Migrantinnen und Migranten den Einstieg und die Integration in die Lehrausbildung: „Im Rahmen des ESF-Projektes wurden und werden junge Menschen unter 30 Jahren auf den Kärntner Arbeitsmarkt vorbereitet, wobei einerseits ihre schulischen Vorkenntnisse, andererseits ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zielgerichtet für den Arbeitsmarkt festgestellt werden. Das Projekt ‚A:Life‘ wurde sogar als ,Good Practice Beispiel‘ Mitgliedern der EU-Kommission sowie Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher europäischer Organisationen in Brüssel vorgestellt“, so Schaar.
Besonders relevant ist aber auch die Qualifizierung und Beschäftigung im regionalen Kontext zur Stärkung der ländlichen Regionen Kärntens. „Vor allem Randbezirke sind von Abwanderung und in der Folge vom Verlust von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen. Es ist daher wichtig, dass wir auch in der Regionalentwicklung in Programmen wie LEADER ein besonderes Augenmerk auf Maßnahmen legen, die dem Brain Drain entgegenwirken und regionale Strukturen stärken“, betont LR Martin Gruber. Über 24 Millionen Euro stehen Kärnten in der derzeitigen LEADER- Förderperiode 2014-2020 zur Verfügung.
Rückfragehinweis: Büros LH Kaiser, LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig, LR Fellner, LR.in Schaar, LR Gruber
Redaktion: Waldner/Sternig