Presseaussendungen
Regierungssitzung 2/Coronavirus 627 – Land Kärnten bietet vielfältiges Beratungsangebot in Corona-Zeiten
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LR.in Schaar: Deutliche Zunahme der Anfragen von Jugendlichen bei Rat auf Draht – Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen steht rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung
Klagenfurt (LPD). Die Corona-Pandemie zerrt an den Nerven. Die Corona-Pandemie macht uns zu schaffen. Gewalt ist kein Schicksal. – Mit diesen Sätzen haben sich die Referate Jugend, Senioren und Generationen sowie das Referat für Frauen und Gleichbehandlung im Dezember und Jänner in einer Medienkampagne an die Bevölkerung gewendet, um auf die zur Verfügung stehenden und vom Land geförderten Hilfe- und Unterstützungsleistungen, wie die Notrufnummer 147 (Rat auf Draht), die Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen (0660 244 24 01) sowie die Corona-Hotline des Landes Kärnten (050 536 53003) aufmerksam zu machen.
„Ziel war es, Personengruppen anzusprechen, die durch Lockdowns und die damit verbundenen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen in besonderer Weise betroffen sind – ob durch Einsamkeit, Konflikte innerhalb der Familie oder häusliche Gewalt. Wir wollten speziell in dieser sensiblen Zeit rund um die Weihnachtsfeiertage Betroffenen signalisieren – ‚Sie sind nicht alleine! Es gibt Hilfe und Unterstützung. Nutzen Sie das vorhandene Beratungsangebot“, berichtete Gesellschaftsreferentin LR.in Sara Schaar heute, Dienstag, in der Regierungssitzung.
Eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche ist „Rat auf Draht“, bei der unter 147 in Krisensituationen zum Nulltarif rund um die Uhr und anonym weitergeholfen wird. „Seit Beginn der Pandemie laufen die Rat auf Draht-Dienste heiß. Vonseiten des Landesjugendreferates wurde daher bereits im Frühjahr 2020 die jährliche Subvention verdoppelt“, informierte Schaar. Gefragt sind in diesen Zeiten vor allem die Online- und Chat-Beratung, da sie niederschwellig ist und es Jugendlichen so oft leichter fällt, über heikle Themen wie Gewalterfahrungen, Suizidgedanken etc. zu erzählen. 2020 gab es – im Vergleich zum Jahr 2019 – bei den Chat-Beratungen österreichweit einen Anstieg von 62 Prozent. „Die häusliche Isolation hat massive Auswirkungen auf die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Ausgangsbeschränkungen haben den Freiheitsspielraum junger Menschen stark eingegrenzt, was vermehrt zu Spannungen und Konflikten in den Familien führt“, berichtete Schaar.
Eine weitere Initiative, die im Zuge der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde, ist die Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen, die unter der Telefonnummer 0660 / 244 24 01 rund um die Uhr, 7 Tage die Woche, zur Verfügung steht und gemeinsam mit der Frauenhelpline betrieben wird. „Es war uns wichtig, dieses Angebot einzurichten, um einer Zunahme an häuslicher Gewalt rechtzeitig entgegenzuwirken. Schon vor Corona stieg zu den Weihnachtsfeiertagen erfahrungsgemäß Gewalt im familiären Umfeld und an Frauen. Die aktuelle Situation verstärkt derartige Gefahren“, so Schaar. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 237 Anrufe aus Kärnten dokumentiert, 20 Anrufe davon von Männern aus Kärnten, die sich um betroffene Frauen sorgen. „Die meisten Anrufe aus Kärnten wurden in den Monaten März, April und Mai 2020, während des ersten Lockdowns, und im Dezember 2020 verzeichnet“, berichtete Schaar.
„Wir stehen ununterbrochen in Kontakt mit den Familien-, Frauen- und Mädchenberatungsstellen in den Bezirken sowie mit dem Gewaltschutzzentrum und dem Landeskriminalamt Kärnten“, so Schaar. Laut dem Gewaltschutzzentrum Kärnten bleibt nach wie vor abzuwarten, wie sich die neuerlichen Covid-Maßnahmen diesbezüglich auswirken. „Unser Ziel war und ist es, präventiv Maßnahmen zu setzen und der Bevölkerung zu zeigen: Wir lassen niemanden alleine! Kein Problem ist zu klein und jede Frage ist es wert, gestellt zu werden“, betonte Schaar.
Rückfragehinweis: Büro LR.in Schaar
Redaktion: Plimon/Pinter/Hrastnik
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