Presseaussendungen
Regierungssitzung 3 - Tourismusbilanz 2021: Starker Sommer, aber Corona-Krise bleibt massiv spürbar

10,23 Mio. Nächtigungen im zweiten Corona-Jahr: Rekordsommer und Saisonverlängerung sichern 77% des Vorkrisenniveaus trotz 164 Tage Lockdown – LR Schuschnig: „Herausragende Leistung der Betriebe in schwierigem Jahr“ – Klarer Appell zum Offenhalten der Betriebe
Klagenfurt (LPD). Auf ein stark von der Coronakrise geprägtes und herausforderndes Jahr blickt die gesamten Tourismusbranche zurück. Das spiegelt auch die Nächtigungs- und Ankunftsstatistik des Jahres 2021 wider, die heute in der Regierungssitzung präsentiert wurde. Es war nach 2020 bereits das zweite Jahr, in dem die Corona-Pandemie in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ihre Spuren hinterlassen hat. „Die Betriebe und ihre Belegschaft haben in einem schwierigen Jahr alles getan, um einen sicheren Urlaub zu ermöglichen und ab dem Frühsommer eine beeindruckenden Aufholjagd gestartet. Die erfolgreiche Sommer- und Herbstbilanz zeigt, wie attraktiv das Urlaubsangebot in den heimischen Tourismusbetrieben für unsere Gäste ist. Auf diese Chancen werden wir weiter aufbauen“, resümiert heute, Dienstag, Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig im Anschluss an die Regierungssitzung.
Im gesamten Jahr 2021 wurden in Kärnten 10.230.746 Übernachtungen gemeldet. Das sind rund 7,8 % weniger als im ersten Krisenjahr. Mit 2.240.769 Ankünften wurde ein Rückgang von 4,8 % verzeichnet. Dies sei auch zu erwarten gewesen, denn: „Bis Ende Mai waren die Betriebe gänzlich geschlossen, auch im Herbst gab es einen weiteren Lockdown. Dem Tourismus fehlten sechs Monate und die gesamte Wintersaison 2020/2021“, unterstreicht der Landesrat. Insgesamt war die Branche sogar deutlich länger geschlossen als im ersten Krisenjahr. Dies unterstreiche einmal mehr die Leistung der Betriebe, denn obwohl die Branche nur 55% des Jahres offenhalten konnte, wurden 77% der Nächtigungen des Vorkrisenniveaus erreicht.
Die Jahresbilanz zeige jedoch auch einige Lichtblicke: Eine außerordentlich starke Sommersaison brachte ein Plus von 8,5 % bei den Nächtigungen und rund +13,25 % mehr Gäste ins Land als im bereits sehr guten Sommer 2020. „Kärntens Tourismuswirtschaft ist durch ein gemeinsames Recovery-Programm von Land, Wirtschaftskammer und Kärnten Werbung nach dem Neustart deutlich früher und besser vorbereitet in den Sommer gestartet als andere Regionen“, so Schuschnig. Es wurden vorgezogene Impfungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tourismus organisiert. Auch die gemeinsame Herbstoffensive von Land, Kärnten Werbung und den Regionen zeigte Wirkung. Im September konnte sogar ein neuer Gästerekord erzielt werden. Viele Sommergäste aus dem Inland konnten aus dem Vorjahr gehalten werden, mehr als jede zehnte Buchung von deutschen Gästen in Österreich konnte nach Kärnten geholt werden. „Der Sommer ging heuer fast nahtlos in einen gut gebuchten Herbst über. Diese Erfolge konnten zwar einiges wettmachen, aber die langen Lockdowns nicht kompensieren“, betont der Tourismuslandesrat.
Auch die aktuelle Wintersaison bleibt herausfordernd, wie die Dezember-Zahlen zeigen. So wurden im vergangenen Monat landesweit 321.353 Übernachtungen gemeldet. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres ist das ein Zuwachs von 254.817 Nächtigungen oder 383,0%, liegt jedoch noch nicht auf dem Vorkrisenniveau. Schuschnig betont einmal mehr: „Es war richtig, den Tourismus mit der 2G-Regel und den erprobten Sicherheitsmaßnahmen weiter offen zu halten und den Unternehmern die Chance zu geben, heuer wieder Gäste im Winter nach Kärnten zu holen. Die Branche verkraftet nun keinen weiteren Tag der Schließung, die gesamte Wintersaison steht am Spiel“. Er plädiert, angesichts der deutlich milderen Omikron-Verläufe und der stabilen Situation in den Krankenanstalten für eine Politik mit Augenmaß. Weitere Lockdowns müssen heuer unbedingt vermieden werden. Kritisch äußerte sich der Tourismuslandesrat zu der unlängst verhängten Reisewarnung aus Deutschland: „Sie richten im Tourismus mehr Schaden an, als sie uns in der Pandemiebekämpfung nützen. Ich denke, dieses System muss überdacht werden, denn es wirft auch ein völlig falsches Bild auf die Kärntner Tourismusbetriebe. Und damit gerade auf jene Branche, die mehr tut als viele andere, um Infektionen zu verhindern.“
Rückfragehinweis: Büro LR Schuschnig
Redaktion: Plessin/Stirn